Die Samstagskatze

Am Samstag kommt die Katze. Sie geht über den niederen Teil der Dachlandschaft unter mir und nimmt von ihrer Freiheit Besitz. Sie erscheint nur am Samstag. Dann ist ihre Katzenmutter zu Hause, durch die Woche arbeitet sie. Sie hat mit einem Mann oder einer Frau eine Samstagsbeziehung, und wenn sie mit ihrer Samstagsbeziehung in der kleinen Wohnung schläft, sperrt sie die Katze raus. Die Katze schnuppert überall herum, sie geht mehrmals über jede Mauer und jeden Dachfirst, es hat nur wenig begehbares Terrain für sie. Ab und zu hockt sie sich hin und wartet auf das Ende der Liebe. Sie hebt den Kopf und blinzelt ins Licht, steht auf, schnuppert herum, geht ihre Wege noch einmal. Sie setzt sich, steht auf, schnuppert an der Mauerecke, an der sie schon geschnuppert hat. Wenn die Katzenmutter fertig gevögelt hat, öffnet sie das Fenster und lässt die Katze wieder herein. Die Katze springt aufs Sofa neben die Samstagsbeziehung und schläft ihren samstäglichen Freiheitsrausch aus.

Ein Gedanke zu “Die Samstagskatze

Hinterlasse einen Kommentar