Aus dem dunklen Baumschatten heraus gesehen erscheint der kleine Platz heller, die Mutter, die mit geöffneten Armen ihr Kind ruft, lockender, das auf sie zu rennende Mädchen freudiger: der Platz erstrahlt in der Steigerungsform, und nie war der Wind kühler als an diesem sonnigsten aller Tage. (place Dauphine)

 

Während der Messe sassen König und Königin in ihrer Kirche unter einem hölzernen Baldachin, um die Messe zu hören oder vielmehr den Prediger, dessen Kanzel sie genau gegenüber sassen, quer zum Längsschiff. Was weit vorne am Altar vor sich ging, dem sie die Linke zudrehten, schien sie weniger zu interessieren als die erbaulichen Worte des Starpredigers.
Am 21. Januar wird in dieser Kirche eine Messe für das Seelenheil von Louis XVI gelesen, der an diesem Tag hingerichtet wurde, unter Anwesenheit der königlichen Nachkommen; einmal sind die Bourbonen anwesend, einmal die Orléans, umgeben von unentwegten Royalisten aus dem In- und Ausland.
Die Dame, die mir dies ins Ohr flüstert und die auch weiss, dass die Orgel ursprünglich in der Sainte Chapelle stand, dass die zweite Messe am Sonntag eine Orgelmesse ist, dass hier die Maler Chardin und Boucher begraben liegen, hat mich kurz nach dem Eintritt in die Kirche an der hintersten Säule abgefangen. Sie hütet eigentlich den Karten- und Infostand in der Ecke, den niemand beachtet, verlässt ihn jedoch ab und zu wie ein Torhüter das Tor bei einem Match, der sich in der anderen Platzhälfte abspielt und ihn nach vorne gehen lässt, um am Spielgeschehen auch ein bisschen teilnehmen zu können. (Eglise Saint-Germain-l’Auxerrois)

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