Kurz nach Mitternacht schlägt ein Penner die Decken zurück, erhebt sich, macht mit nackten Füssen drei Schritte zu seinem Nachbarn, den er wachrüttelt und dem er mit Worten und Gesten bedeutet, sein Schnarchen störe ihn. Dieser hält die Hand an sein Ohr, beim Lärm der Autos kann er den andern kaum verstehen.
„Mir gehen die Worte aus“: nicht die Worte gehen mir im Grund aus, sondern die Ideen, die zu den Worten führen. Oder vielmehr doch die Worte – jene, die Ideen nach sich ziehen, die dann nach Sprache drängen.
Gespräch mit Michel Serres: „Ich möchte die Hebamme der Welt sein, die wir vor uns haben. Das Interessante ist weniger das Vergangene zu bereuen als die Welt vorzubereiten, die kommt. Die Welt, die ich wiederfinden möchte, habe ich auf konkrete und wirkliche Weise gekannt. Ich möchte sie wiederfinden nicht unter dem Aspekt der verlorenen Zeit, sondern einer Welt, die es neu zu schaffen gilt. (…) Meine ganze Arbeit geht dahin zu versuchen das Denken zu verändern und es den Innovationen anzupassen, die wir fortlaufend produzieren.“ (Le Figaro, 20.5.15)