„Himmlisches Schloss“ für einmal nicht als Redensart, sondern als visuelles Erlebnis: das Schloss Versailles im riesigen Hohlspiegel des Künstlers Anish Kapoor als schmales gelbes Band am oberen Rand des Spiegels, auf dem Kopf stehend, allein in einer gewölbten Fläche aus nichts denn Wolken unter ihm.

 

Ludwig Börne über seinen Besuch in Versailles: ‚Diese beiden Paläste rechts und links von so edler Bauart? Wahrlich, die Götter Roms hatten keine schönern Tempel!’ – Das waren die Pferdeställe des Königs. – ‚Und dort?’ – Es gehörte den Hunden des Königs. – ‚Jenes auf der andern Seite?’ – Darin wurden die jungen Hunde gefüttert und erzogen, bis sie ein Jahr alt und diensttauglich geworden. – ‚Dort drüben, das unermessliche Gebäude?’ – Es enthielt tausend Zimmer und zweitausend königliche Diener wurden darin ernährt. Mit dem Verkaufe der Schüsseln, die unverzehrt von den Tischen kamen, gewann der Oberbeamte der Küche 150 000 Franken jährlich.“ (Schilderungen aus Paris“, 1822-1824)

 

Wer ist der lachende Dritte, der so vieles in Bewegung setzt und der sich nie zeigt? Der Wind. Der lachende Wind.

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