Die Oboe über mir spielt den Kuhreihen aus der Ouvertüre von Rossinis „Wilhelm Tell“, als wolle sie mir durch die sehnsüchtigen Alphirtenschluchzer den Abschied von Paris leichter machen.

 

Dem selben Zweck dient die Lektüre in einem Buch mit Schmähtexten über Paris, das mir Freunde zum Abgewöhnen geschenkt haben: „Fauliges Paris, abscheuliche, grässliche Stadt. Trübsinnige Stadt, trübsinnige Lichter in den trübsinnigen Strassen, traurige Clowns in den traurigen Varietés, traurige Schlangen vor den traurigen Kinos, traurige Möbel in den traurigen Läden.“ (Georges Perec 1967, in: „I like Paris. Petite Anthologie du désamour“, Parigramme 2013)

 

Sie fährt heute mit ihrem Mann für eine Woche nach London, weil sie nach zwei Monaten das Gefühl hat, in Paris alles gesehen zu haben, was ich sehen wollte. Wie leicht es fällt, all die Schätze links liegen zu lassen, die man nicht sehen will.

 

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